Zusammen. Vielfalt. Leben!

Wir leben in einer zerklüfteten Gesellschaft. Dies liegt daran, dass viele Bereiche auch separierend organisiert sind. Das Leitbild einer inklusiven Gesellschaft kann helfen, diese Spaltungen zu überwinden.

Anfang April erschien beim Oekom-Verlag mein Buch: "Zusammen. Vielfalt. Leben! - Wie eine inklusive Gesellschaft gelingen kann." Darin plädiere ich für eine neue Herangehensweise an den Begriff der Inklusion. Dieser sollte nach meiner Meinung auf alle Fragestellungen angewandt werden, bei denen Personen ungerechte strukturelle Hürden vor die Nase gesetzt bekommen.

Zu viele Menschen fühlen sich von wichtigen Lebensbereichen ausgeschlossen zum Beispiel aufgrund von Armut, Einsamkeit, Beeinträchtigung oder psychischer Erkrankung. Deshalb fühlen sie sich von der Gesellschaft nicht wahr- oder ernstgenommen. Kinder, die in finanziell schwachen Familien aufwachsen, haben zum Beispiel schlechtere Bildungschancen und weniger Möglichkeiten, sich später beruflich zu entfalten. Oder: Menschen mit Migrationsgeschichte sind in Parlamenten unterrepräsentiert und finden weniger Zugang zu kulturellen Angeboten. Menschen mit Beeinträchtigung tun sich schwerer, eine passende und selbstbestimmte Wohnform zu finden.

Damit kommen zum einen viele Talente nicht zur Entfaltung. Dies ist ungerecht und widerspricht vielem, was sich unsere Gesellschaft vorgenommen hat (zum Beispiel mit der Annahme der UN-Behindertenrechtskonvention). Und es ist unklug, denn wir verzeichen aktuell einen riesigen Arbeitskräftebedarf.  Zum anderen steht unsere Gesellschaft nicht nur bei der Bekämpfung des Klimawandels vor riesigen Herausforderungen. Diese können nur bewältigt werden, wenn die ganze Gesellschaft mit anpackt. Gibt es sehr viele Menschen, die sich nicht mit- und ernstgenommen fühlen, wird dies ein beinahe unmögliches Unterfangen.

Die Vision einer inklusiven Gesellschaft kann helfen, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden. Das Buch beschreibt, wie das für die Felder Demokratie, Bildung, Arbeit, Wohnen oder Freizeit und Kultur aussehen könnte. Einige Schlaglichter:

  • Zur Stärkung der Demokratie müssen die Parteien für eine größere Vielfalt in den Parlamenten sorgen. Zu viele Bevölkerungsgruppen fühlen sich dort zu recht nicht oder zu wenig repräsentiert.
  • Um allen Kindern möglichst gleiche Bildungschancen zu ermöglichen, ist es von zentraler Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche länger gemeinsam lernen. Dies würde jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, einer Beeinträchtigung oder aus finanziell schlechter gestellten Familien nutzen.
  • Wir müssen dringend auch andere Orte und Formen von Bildung einbeziehen. Dort erwerben junge Menschen praktische Fähigkeiten, die sie im Allag und in vielen Berufsfeldern brauchen.
  • Für manche junge Menschen sind die Anforderungen der Berufsschule zu hoch. Für sie müssen andere Formen der beruflichen Qualifizierung gefunden werden. Davon würden Menschen profitieren, die die Sprache nicht gut beherrschen oder auch Personen mit einer Beeinträchtigung.
  • Auch im Bereich der Kultur müssen die Zugänge vereinfacht werden. Dies betrifft das potentielle Publikum, das angesprochen wird. Es ist aber auch wichtig, dass die kulturellen Akteure die Vielfalt der Gesellschaft repräsentieren.
  • Um für einen gerechteren Ausgleich zu sorgen, müssen Vermögende stärker zur Finanzierung der großen Aufgaben herangezogen werden. Die Vermögenssteuer muss zum Beispiel wieder eingeführt werden.

Ein inklusive Gesellschaft kann nur mit grundlegenden politischen Reformen erreicht werde. Es wird auch deutlich, dass Inklusion kein rein politisches Projekt ist. Hier sind Einzelpersonen genauso gefragt wie zivilgesellschaftliche Organisationen.

Das Buch kann direkt im Buchhandel oder beim Autor für 24,00 Euro erworben werden.

Kontakt: PR@Jochen-Mack.de;
mobil:  0160.966 899 56

Jochen Mack
Paul-Klee-Str. 26
86157 Augsburg